Montag, 19. Januar 2004
Vieles...
...stürmt auf Sie ein, und vieles will Beachtung finden. Konzentrieren Sie sich auf die wesentlichen Dinge, die Sie in sich selbst sehen. Versuchen Sie nicht, überall zugleich zu sein. Dann entgehen Sie der unheilvollen Kraft der Einmischung.

Soviel zu meinem Tageshoroskop.

... link (0 Kommentare)   ... comment


Donnerstag, 15. Januar 2004
Ich kann nicht mehr...
...bin vollkommen fertig.
Ich habe gestern eine Entscheidung getroffen, die mir vermutlich das Genick bricht. Unter falschen Vorspiegelungen zu einem Vertrag überredet, der von der anderen Seite nicht termingerecht eingehalten werden kann, habe ich kurzentschlossen umdisponiert und ein anderes Angebot angenommen.
Nun stellt sich der Andere hin und meint, ich müsse den Vertrag einhalten, den er versaubeutelt hat. Wenn ich das tatsächlich muss, brauche ich mir gar nicht mehr die Mühe zu machen, morgens aufzustehen, zur Arbeit zu rennen, ins Büro zu gehen oder ähnliches. Dann bin ich so am Ende, dass ich besser nicht mehr leben sollte. Und wahrscheinlich wird mir mein Körper diesen Gefallen dann tatsächlich tun, denn so, wie ich mich im Moment fühle, geht es ohnehin nicht mehr weiter.

Ich will hier weg. Raus aus meinem Leben. Raus aus meiner Haut. Nicht mehr ich sein. Nicht mehr die sein, die immer rennt und rennt und immer noch denkt, sie tut zu wenig. Nicht mehr die sein, die sich unter Druck setzt, wegen allen und jedem. Nicht mehr die, die den Hals nicht voll bekommt mit Arbeit.
Ich geh jetzt duschen, stundenlang. Schlafen kann ich eh nicht.

... link (3 Kommentare)   ... comment


Mittwoch, 14. Januar 2004
Manchmal frage ich mich...
...wer ich eigentlich bin. Oder was ich bin.
Dozentin, Webdesignerin, Vertriebsleiterin, Reiseleiterin, Journalistin (ja, auch das noch gelegentlich, falls ich nicht vergesse, meinen Presseausweis zu verlängern), Buchhalterin, Sekretärin...
Das alles bin ich irgendwie, irgendwann. Und zwischendurch bin ich Nachbarin, Hobbygärtnerin, Tochter, Schwester (letzteres immer dann, wenn die Jette wen zum Anschreien braucht und ihr dann einfällt, dass es mich noch gibt).
Früher war ich mal noch Mutter und Freundin, aber in den letzten Wochen habe ich immer stärker das Gefühl, dass ich geraden diesen beiden Rollen, die mir persönlich am wichtigsten sind, nicht mehr gerecht werde. Wann sehe ich Chris schon mal, wann habe ich Gelegenheit, mit ihm zu reden?
Vorhin, zwischen Zähneputzen und seinem ersten Kaffee, erzählte er mir, dass er Freitag und Samstag wieder arbeitet, dass er Rückenschmerzen hat und wie froh er ist, dass er doch in die Großdruckerei wechseln kann. Ich erzählte, dass ich am Samstag im Büro sein werde, falls die Telekom sich an ihre Zusagen hält und dass ich den Rest des Wochenendes für ein paar Aufträge und Angebote reserviert habe und Ruhe brauche.
Mehr war nicht möglich.
Und bei meinen Freundschaften sieht es noch viel schlimmer aus. Die Menschen, die mir am wichtigsten sind, sind auf dieses Tagebuch angewiesen, wenn sie wissen wollen, wie es mir geht. Nicht einmal zu individuellen Mails reicht meine Kraft.
Zeit hätte ich gehabt, gestern Abend. Denn bereits gegen 18 Uhr war ich daheim. Aber ich hab sie vertrödelt, die Zeit, indem ich mir was zu essen gemacht habe und eine Kanne Tee. Und dann habe ich nichts getan, jedenfalls nichts sinnvolles, weil mir schon wieder so elend zumute war. Ich hätte mich noch auf ein paar Überweisungen konzentrieren müssen, aber ich fühlte mich so kribbelig und mein Rücken ist dermaßen verspannt, dass ich schon allein davon Kopfschmerzen bekomme. Also hab ich auf der Couch gehockt, durch ein sinnloses Fernsehprogramm gezapt und nicht einmal gelesen, so kaputt war ich. Selbst zum Abwasch musste ich mich zwingen.
Ich bin unzufrieden mit mir. Ich schaffe nicht genug, aber ich schaffe es auch nicht, eine Auszeit zu nehmen, bzw. ich erhole mich nicht wirklich an einem solchen vertrödelten Abend.
Um Ostern hätte ich frei. Da könnte ich nach Hiddensee. Aber am Karfreitag hat Mutti Geburtstag und feiert am Samstag. Also könnte ich erst Sonntag los. Das würde sich nur lohnen, wenn ich bis zum nächsten Sonntag bleiben kann. Aber ob das von den Aufträgen her möglich ist???
Und nein, es ist überhaupt nicht möglich, fällt mir gerade ein, denn um diese Jahreszeit muss der Garten frisch gestärkt und gebügelt werden, sonst rasten die Spinner im Verein wieder aus.
Na gut, egal, Garten ist ja keine Arbeit, das könnte ja Erholung sein, wenn es mir die Idi*** vom Verein nicht immerzu vermiesen würden.
Aber wer weiß, was bis dahin überhaupt ist. Vielleicht gibt es mich bis dahin gar nicht mehr, oder ich bin so krank, dass mir egal ist, was wird...

... link (2 Kommentare)   ... comment


Sonntag, 11. Januar 2004
Wie schon
in einem Kommentar berichtet, hat mein Körper mir heute die Entscheidung abgenommen und für den Rest des Tages bestimmt, dass ich kürzer trete, mich entspanne.

Hanne hatte Verständnis, und ja, lieber Elf, es ist nicht immer nur Nähe und sich treffen, was eine Freundschaft ausmacht. Dieses Verständnis füreinander ist auch ein wichtiger Bestandteil einer Freundschaft.

Jetzt trinke ich einen wundervollen Tee, den ein Elf im Garten der Natur für mich gefunden hat und der mir sehr gut tut. Und er duftet wie eine ganze Kräuterwiese. Die Kinder meinen, er dufte viel zu gesund. Ich aber liebe Kräutertee. Ich liebe überhaupt Tee.

... link (4 Kommentare)   ... comment


Eine halbe Stunde...
...unter dem Wasserfall wirkt immer noch Wunder. Zwar bin ich durch die Wärme und die Ruhe, die sich in mir ausgebreitet hat, jetzt wieder müde, könnte gewiss schnell ein- und noch 2 bis 3 Stunden weiterschlafen, wichtiger ist jedoch, dass ich überhaupt angenehm ruhig geworden bin.
Am besten wäre jetzt, ich könnte mich zurück ziehen, hätte meinen Sonntag für mich allein.
Ja, ich weiß, neulich habe ich gejammert, dass ich mich allein gelassen fühle. Das ist aber nur scheinbar ein Widerspruch. Tatsächlich ist es genau das, womit ich nur schwer klar komme.
Ich hetze, jage, mache... Ich ziehe mir die Arbeit auf den Tisch, klar. Weil ich schließlich von irgend etwas leben muss. Und nicht nur ich. Da ist die Wohnung, der Kühlschrank, das Auto für mich, das Auto für Chris, jede Menge Versicherungen, damit ich mit 95 nicht immer noch rackern muss *g*...
Aber da sind auch all die anderen Pflichten, die ich mir nicht ausgesucht habe, die Probleme mit Vertragspartnern, die sich nicht an Vereinbarungen halten, die Wünsche so vieler Leute, eben mal schnell was für sie zu gestalten.
Ich weiß, dass es einigen von Euch auch so geht. "Du hast so ne Tolle Homepage, Du kannst das doch! Mach doch mal meine!"
"Du brauchst nur ein Gerüst zu bauen. Die Inhalte habe ich ja."
"Kannst Du mal schnell meinen Verantaltungskalender aktualisieren? Ich hab Dir im Word alles als Tabelle vorbereitet, da hast Du gar keine Arbeit damit. Sogar die Bilder hab ich Dir schon genau eingepasst."
Wieviele hundert Mal hab ich ihm schon gesagt, dass er die Bilder NICHT!!! einpassen soll und dass ich KEINE!!! Tabelle brauchen kann. Und dabei ist Word noch die freundliche Variante. Ich hab die komplette Aktualisierung schon mal als JPG bekommen, so dass ich die Texte abtippen durfte.
Ja, und dann die anderen Leute, die es wirklich gut mit mir meinen. Wirklich ehrllich. Echt gute Freunde, die nichts anderes möchten, als mal sonntags ein paar Stunden mit mir zu telefonieren, oder mich am Sonntag Abend nach Hause einladen, um mal wieder richtig schön zu schwatzen, oder Freitag Abend gegen zehn ankommen, um mich mit zum Konzert zu nehmen und dann gleich bis Sonntag bleiben, damit wir mal wieder richtig viel Zeit füreinander haben.
Jedes für sich ein Angebot eines lieben Menschen, der mir einfach ein paar schöne Stunden bescheren will, in denen ich von all meinem Stress abschalten kann.
Nur leider, leider bin ich nicht in der Lage, wirklich abzuschalten, weil mir Freitags beim Inder schon durch den Kopf geht, wieviel ich am Samstag schaffen muss, damit ich am Sonntag ein Frühstück in Familie und eine Geburtstagsparty mit Freunden unter einen Hut bringe, und trotzdem am Montag alle Unterlagen beisammen habe, sowohl für die Projektgruppe in G., deren Betreuer mehr Zeit damit verbringt, das bereits bestätigte Konzept neu zu erfinden, als die notwendigen Vorbereitungen für die Praktikumszeit zu treffen, als auch für die Leute vom Museum, die am späten Nachmittag ins Büro kommen und ein neues Projekt besprechen wollen, das in Wahrheit nur die Aktualisierung eines alten Projektes ist. Aber bei kommunalen Auftraggebern muss man jede Aktualisierung neu verhandeln, weil die Gelder dafür immer wieder neu bewilligt werden müssen. Da wiehert der Amtsschimmel und stiehlt uns alen jede Menge Zeit.
Und ich bin so blöd, nicht einfach hinzunehmen, dass viel Zeit ungenutz verstreicht.

Was jammere ich denn hier schon wieder herum? Ich bin es doch, die die Zeit vertrödelt. Ich sitze hier und schreibe Tagebuch, statt die kostbaren Sonntagmorgenstunden für die Arbeit zu nutzen.

Ach, ich bin ein...

... link (6 Kommentare)   ... comment


Mittwoch, 7. Januar 2004
Manchmal...
...fühle ich mich sehr verloren.
So auch heute Morgen wieder. Es gibt eigentlich keinen Grund, denn ich habe in diesen wenigen Tagen des neuen Jahres schon einiges geschafft, was für meinen Job, meine Firma und damit auch für mich sehr nützlich ist, mich vorwärts bringt. Kein Grund, mit mir selbst unzufrieden zu sein, kein Grund, mir ernsthafte Sorgen zu machen.
Dennoch...

Wir hatten gestern im Unterricht das Thema Angst. Da kam unter anderem die Erklärung, Angst entsteht aus dem Druck heraus, unter den man selbst sich setzt, aus zu hohen Erwartungen, die man an sich selbst stellt. Erwartungen, die kein anderer an uns stellt, nur wir selbst.
Gestern dachte ich, da ist was dran - aber heute Morgen gelingt es mir nicht mehr, mich mit solch einer Einstellung zu motivieren. Die ganze Geschichte mit dem positiven Denken und der Motivation vor dem Spiegel funktioniert nicht.
Ich weiß, dass ich keinen Grund habe, traurig zu sein, oder unzufrieden mit mir selbst. Ich bin auch nicht überlastet, denn außer meinen 8 Stunden Unterricht, den 3-4 Telefonaten und ein wenig [wirklich WENIG] Papierkram habe ich an den letzten beiden Tagen nichts getan. Die 2 Stunden Weg jeweils morgens und abends kann man ja nicht rechnen, denn die hat jeder andere bei dieser Witterung auch.
Wenn ich also darüber nachdenke, woher die trübe Grundstimmung kommt, fällt mir absolut nichts ein. Trotzdem fühle ich mich traurig, einsam, unausgeglichen und nutzlos.
Mutlos auch.

... link (5 Kommentare)   ... comment