Sonntag, 11. Januar 2004
Eine halbe Stunde...
...unter dem Wasserfall wirkt immer noch Wunder. Zwar bin ich durch die Wärme und die Ruhe, die sich in mir ausgebreitet hat, jetzt wieder müde, könnte gewiss schnell ein- und noch 2 bis 3 Stunden weiterschlafen, wichtiger ist jedoch, dass ich überhaupt angenehm ruhig geworden bin.
Am besten wäre jetzt, ich könnte mich zurück ziehen, hätte meinen Sonntag für mich allein.
Ja, ich weiß, neulich habe ich gejammert, dass ich mich allein gelassen fühle. Das ist aber nur scheinbar ein Widerspruch. Tatsächlich ist es genau das, womit ich nur schwer klar komme.
Ich hetze, jage, mache... Ich ziehe mir die Arbeit auf den Tisch, klar. Weil ich schließlich von irgend etwas leben muss. Und nicht nur ich. Da ist die Wohnung, der Kühlschrank, das Auto für mich, das Auto für Chris, jede Menge Versicherungen, damit ich mit 95 nicht immer noch rackern muss *g*...
Aber da sind auch all die anderen Pflichten, die ich mir nicht ausgesucht habe, die Probleme mit Vertragspartnern, die sich nicht an Vereinbarungen halten, die Wünsche so vieler Leute, eben mal schnell was für sie zu gestalten.
Ich weiß, dass es einigen von Euch auch so geht. "Du hast so ne Tolle Homepage, Du kannst das doch! Mach doch mal meine!"
"Du brauchst nur ein Gerüst zu bauen. Die Inhalte habe ich ja."
"Kannst Du mal schnell meinen Verantaltungskalender aktualisieren? Ich hab Dir im Word alles als Tabelle vorbereitet, da hast Du gar keine Arbeit damit. Sogar die Bilder hab ich Dir schon genau eingepasst."
Wieviele hundert Mal hab ich ihm schon gesagt, dass er die Bilder NICHT!!! einpassen soll und dass ich KEINE!!! Tabelle brauchen kann. Und dabei ist Word noch die freundliche Variante. Ich hab die komplette Aktualisierung schon mal als JPG bekommen, so dass ich die Texte abtippen durfte.
Ja, und dann die anderen Leute, die es wirklich gut mit mir meinen. Wirklich ehrllich. Echt gute Freunde, die nichts anderes möchten, als mal sonntags ein paar Stunden mit mir zu telefonieren, oder mich am Sonntag Abend nach Hause einladen, um mal wieder richtig schön zu schwatzen, oder Freitag Abend gegen zehn ankommen, um mich mit zum Konzert zu nehmen und dann gleich bis Sonntag bleiben, damit wir mal wieder richtig viel Zeit füreinander haben.
Jedes für sich ein Angebot eines lieben Menschen, der mir einfach ein paar schöne Stunden bescheren will, in denen ich von all meinem Stress abschalten kann.
Nur leider, leider bin ich nicht in der Lage, wirklich abzuschalten, weil mir Freitags beim Inder schon durch den Kopf geht, wieviel ich am Samstag schaffen muss, damit ich am Sonntag ein Frühstück in Familie und eine Geburtstagsparty mit Freunden unter einen Hut bringe, und trotzdem am Montag alle Unterlagen beisammen habe, sowohl für die Projektgruppe in G., deren Betreuer mehr Zeit damit verbringt, das bereits bestätigte Konzept neu zu erfinden, als die notwendigen Vorbereitungen für die Praktikumszeit zu treffen, als auch für die Leute vom Museum, die am späten Nachmittag ins Büro kommen und ein neues Projekt besprechen wollen, das in Wahrheit nur die Aktualisierung eines alten Projektes ist. Aber bei kommunalen Auftraggebern muss man jede Aktualisierung neu verhandeln, weil die Gelder dafür immer wieder neu bewilligt werden müssen. Da wiehert der Amtsschimmel und stiehlt uns alen jede Menge Zeit.
Und ich bin so blöd, nicht einfach hinzunehmen, dass viel Zeit ungenutz verstreicht.

Was jammere ich denn hier schon wieder herum? Ich bin es doch, die die Zeit vertrödelt. Ich sitze hier und schreibe Tagebuch, statt die kostbaren Sonntagmorgenstunden für die Arbeit zu nutzen.

Ach, ich bin ein...

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ein fleißiger Mensch
genau ein fleißiger Mensch bis du, aber auch ein törichter, wenn du dir nich regelmäßig mindestens mal einen Tag in der Woche gönnst, an dem du kürzer trittst oder einfach mal die Seele baumeln lassen kannst. Glaub mir, ich weiß von was ich rede. Ich werde es mit dem heutigen Tag versuchen, weil klar ist, dass ich es an den nächsten WE kaum schaffen werde. Ja, schön sind Einladungen und bringen auch Abwechslung, aber wichtig ist es o zu machen, dass es man persönlich auch als Entspannung empfindet. Also, mach nicht so lange und wenn du dann noch Muße hast, melde dich. ;o)

Liebe Grüße, Detlef

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töricht
genau, töricht ist eine sehr treffende Beschreibung...
Zum Glück ist mein Körper nicht ganz so verrückt wie ich. Der klinkt sich nämlich manchmal einfach aus. Heute Nachmittag meinte mein Kreislauf, er spielt einfach nicht mehr mit. Und wenn ich nicht vernünftig genug bin, es ruhiger angehen zu lassen, dann zwingt er mich eben dazu. Schwindelgefühl, Herzrasen. Ich packte mich erst mal auf die Couch und schlief nach wenigen Minuten. Als ich wieder aufwachte, war das Herzrasen weg, aber das Schwindelgefühl noch immer da und eine seltsame Kraftlosigkeit.
Ich hab Hanne angerufen und für den Abend abgesagt. Sie hatte Verständnis, und sie ist ja auch nicht allein, hat noch andere Gäste und wird also schön feiern.
Ich trinke inzwischen sehr gut duftenden Tee aus Lavendel, Johanniskraut und Ringelblumen und anderen beruhigenden Kräutern. Der tut mir gut. Wahrscheinlich gehe ich sehr früh ins Bett und schlafe mich mal richtig aus.

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Warum
kommt mir das nur so bekannt vor? ;)
Vom "eben mal kurz was updaten", über Schmierzettel und .jpgs die man abschreiben muss bis zur Erstellung von kostenlosen "Kumpel-HPs"...

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ich bin
also nicht allein. Das ist ja schon mal beruhigend. Und hast Du nun vielleicht noch ein Patentrezept, wie man sich gegen so etwas wehrt, bzw. wie man es so weit in Grenzen hält, das Webdesign noch Hobby (oder Job, oder beides) ist, aber nicht in unzumutbare Belastung ausartet?

Bin für jeden Vorschlag zu haben. *g*

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Sorry
bei mir schaut`s noch schlechter aus: Wenn ich am Abend aus der Arbeit komm (Webdesigner) geht`s wieder weiter mit Webdesign (nebenbei selbständig).
Richtig abschalten ist also Fehlanzeige :(
Der einzige Tipp (auch wenn ich mich selbst meistens nicht daran halte) ist: Die Arbeiten einfach sofort erledigen - dann bleibt alles einigermassen überschaubar. Man hat nicht ständig ein schlechtes Gewissen, das man alles aufgeschoben hat und noch ein halbes Dutzend Projekte offen sind.

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So verschieden
fasst man das nun auf...
Ich wäre froh, wenn ich mal wieder nichts anderes tun dürfte, als Webdesign. Aber weißt Du, wenn ich gegen 22 Uhr heim komme (erst Unterricht, dann Bürodienstleistung), kann ich weder kreativ sein, noch mich auf HTML oder gar Scripte konzentrieren.
Und Du wärest wahrscheinlich froh, wenn Du mal was anderes machen könntest, als immerzu Webdesign.
Mit dem sofort erledigen ist das leider eine schwierige Sache. Weil sofort bei mir eben abends nach 22 Uhr wäre. Und wenn um 5 Uhr schon wieder der Wecker piept...
Aber ich krieg das hin, irgendwie. Muss ich ja.
Einen schönen Tag Dir, und designe was schönes.

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