Donnerstag, 15. Januar 2004
Ich will immer noch...
...hier weg.
Ich fühle mich reif für die Insel und weiß, dass ich dort wirklich auftanken könnte. Nur im Moment kann ich nicht hin.
Dabei habe ich letzte Woche noch gesagt, wenn ich das neue Projekt am Laufen habe, kann ich langsamer treten, weil ich dann kontinuiertlich Aufträge habe. Das "Wenn" war im Sinne von "sobald" gemeint, aber jetzt steht es wohl eher für "falls".

Die Woche nach Ostern ist für eine Auszeit vorgemerkt. Hoffentlich halte ich noch so lange durch.

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Sorgt Euch nicht
Nein, bitte tut das nicht!
Eine Kollegin kam heute morgen mit 2 Seiten Ausarbeitung zu meinem Problem, dem Vertragsgesetz, in dem sie die entsprechenden Stellen angemarkert hatte und einem strahlenden Lächeln.
"Wir kommen da raus!" meinte sie, und "Die müssen froh sein, wenn wir sie nicht verklagen!"
Da kamen dann so Sachen, von wegen entgangenem Gewinn und so. Alles Dinge, die mir hätten einfallen können, einfallen müssen und vor ein paar Monaten wahrscheinlich auch eingefalen wären. Nur im Moment, im Moment fällt mir gar nichts ein. Ich bin so kraftlos.
Sie hingegen ist eine Kämpferin. Ich weiß nicht, wieso, aber sie hat sich sofort für mich eingesetzt, meine Sache zu ihrer gemacht. Sie verteilt Zuversicht mit vollen Händen, sagt mir immer wieder, ich soll ganz beruhigt ins Wochenende gehen. Eine Reaktion der Firma ist auf mein Anschreiben (ich habe es gefaxt) noch nicht erfolgt.
So recht beruhigt mich das nicht, aber ich kann jetzt im Moment nichts tun, als abwarten.

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Ich kann nicht mehr...
...bin vollkommen fertig.
Ich habe gestern eine Entscheidung getroffen, die mir vermutlich das Genick bricht. Unter falschen Vorspiegelungen zu einem Vertrag überredet, der von der anderen Seite nicht termingerecht eingehalten werden kann, habe ich kurzentschlossen umdisponiert und ein anderes Angebot angenommen.
Nun stellt sich der Andere hin und meint, ich müsse den Vertrag einhalten, den er versaubeutelt hat. Wenn ich das tatsächlich muss, brauche ich mir gar nicht mehr die Mühe zu machen, morgens aufzustehen, zur Arbeit zu rennen, ins Büro zu gehen oder ähnliches. Dann bin ich so am Ende, dass ich besser nicht mehr leben sollte. Und wahrscheinlich wird mir mein Körper diesen Gefallen dann tatsächlich tun, denn so, wie ich mich im Moment fühle, geht es ohnehin nicht mehr weiter.

Ich will hier weg. Raus aus meinem Leben. Raus aus meiner Haut. Nicht mehr ich sein. Nicht mehr die sein, die immer rennt und rennt und immer noch denkt, sie tut zu wenig. Nicht mehr die sein, die sich unter Druck setzt, wegen allen und jedem. Nicht mehr die, die den Hals nicht voll bekommt mit Arbeit.
Ich geh jetzt duschen, stundenlang. Schlafen kann ich eh nicht.

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Mittwoch, 14. Januar 2004
Manchmal frage ich mich...
...wer ich eigentlich bin. Oder was ich bin.
Dozentin, Webdesignerin, Vertriebsleiterin, Reiseleiterin, Journalistin (ja, auch das noch gelegentlich, falls ich nicht vergesse, meinen Presseausweis zu verlängern), Buchhalterin, Sekretärin...
Das alles bin ich irgendwie, irgendwann. Und zwischendurch bin ich Nachbarin, Hobbygärtnerin, Tochter, Schwester (letzteres immer dann, wenn die Jette wen zum Anschreien braucht und ihr dann einfällt, dass es mich noch gibt).
Früher war ich mal noch Mutter und Freundin, aber in den letzten Wochen habe ich immer stärker das Gefühl, dass ich geraden diesen beiden Rollen, die mir persönlich am wichtigsten sind, nicht mehr gerecht werde. Wann sehe ich Chris schon mal, wann habe ich Gelegenheit, mit ihm zu reden?
Vorhin, zwischen Zähneputzen und seinem ersten Kaffee, erzählte er mir, dass er Freitag und Samstag wieder arbeitet, dass er Rückenschmerzen hat und wie froh er ist, dass er doch in die Großdruckerei wechseln kann. Ich erzählte, dass ich am Samstag im Büro sein werde, falls die Telekom sich an ihre Zusagen hält und dass ich den Rest des Wochenendes für ein paar Aufträge und Angebote reserviert habe und Ruhe brauche.
Mehr war nicht möglich.
Und bei meinen Freundschaften sieht es noch viel schlimmer aus. Die Menschen, die mir am wichtigsten sind, sind auf dieses Tagebuch angewiesen, wenn sie wissen wollen, wie es mir geht. Nicht einmal zu individuellen Mails reicht meine Kraft.
Zeit hätte ich gehabt, gestern Abend. Denn bereits gegen 18 Uhr war ich daheim. Aber ich hab sie vertrödelt, die Zeit, indem ich mir was zu essen gemacht habe und eine Kanne Tee. Und dann habe ich nichts getan, jedenfalls nichts sinnvolles, weil mir schon wieder so elend zumute war. Ich hätte mich noch auf ein paar Überweisungen konzentrieren müssen, aber ich fühlte mich so kribbelig und mein Rücken ist dermaßen verspannt, dass ich schon allein davon Kopfschmerzen bekomme. Also hab ich auf der Couch gehockt, durch ein sinnloses Fernsehprogramm gezapt und nicht einmal gelesen, so kaputt war ich. Selbst zum Abwasch musste ich mich zwingen.
Ich bin unzufrieden mit mir. Ich schaffe nicht genug, aber ich schaffe es auch nicht, eine Auszeit zu nehmen, bzw. ich erhole mich nicht wirklich an einem solchen vertrödelten Abend.
Um Ostern hätte ich frei. Da könnte ich nach Hiddensee. Aber am Karfreitag hat Mutti Geburtstag und feiert am Samstag. Also könnte ich erst Sonntag los. Das würde sich nur lohnen, wenn ich bis zum nächsten Sonntag bleiben kann. Aber ob das von den Aufträgen her möglich ist???
Und nein, es ist überhaupt nicht möglich, fällt mir gerade ein, denn um diese Jahreszeit muss der Garten frisch gestärkt und gebügelt werden, sonst rasten die Spinner im Verein wieder aus.
Na gut, egal, Garten ist ja keine Arbeit, das könnte ja Erholung sein, wenn es mir die Idi*** vom Verein nicht immerzu vermiesen würden.
Aber wer weiß, was bis dahin überhaupt ist. Vielleicht gibt es mich bis dahin gar nicht mehr, oder ich bin so krank, dass mir egal ist, was wird...

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Dienstag, 13. Januar 2004
Ich hab mir vorgenommen...
...jeden Abend nur noch einen Termin abzuarbeiten.
Gestern hat das schon mal wieder nicht funktioniert, weil der Termin sich zwar bis 19 Uhr hinzog, ich aber danach noch Papierkram zu erledigen hatte, den ich wiederum nicht geschafft habe, weil gegen 21 Uhr noch ein Anruf kam wegen der Aktualisierung für das Eisenbahnmuseum.
Während des Telefonats wurden meine bis dahin leichten Kopfschmerzen derartig aggressiv, dass ich mich 22 Uhr ins Bett packte und mir die unerledigten Arbeiten recht gleichgültig waren.

Seit 2.49 Uhr bin ich wieder auf, aber ich kann mich nicht gut konzentrieren, so dass ich mich nur um Abwasch und andere Hausarbeiten gekümmert habe.

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