Freitag, 23. Januar 2004
Zwei Tage...
...ohne Eintrag. Zwei Tage, in denen ich wieder nur das getan habe, was andere von mir verlangten, erwarteten...
Und nicht einmal das habe ich geschafft, weil es wieder einmal mehrere andere waren, die verschiedenes von mir wollten.
Ich habe bisher immer in zwei Schichten gearbeitet. Tagsüber als Mitarbeiter, Geldverdiener, in den Nächten als Buchhalter, Verwalter, Büro***. Aber wenn nun diese erste Schicht jeden Tag schon 12 Stunden dauert, habe ich für die zweite einfach keine Kraft.
Mir fliegen die Termine nur so um die Ohren, weil der neue Partner davon ausgeht, dass ich 100% ihm zur Verfügung stehe, und mich vollkommen verplant.
Gestern Abend war ich völlig verzweifelt, weil ich mir nicht vorstellen konnte, wie ich das noch länger aushalten soll.
Eben unter der Dusche aber, wo ich mich noch immer am besten entspannen kann, habe ich mir einen Plan zurecht gelegt, von dem ich hoffe, dass ich damit leben kann.
Ich werde die nächste Woche noch so durchhalten, wie er sich das vorstellt... "Wo sind Sie nächste Woche? In G.? Und 15.00 Uhr haben Sie Schluss? Dann können Sie 15.30 Uhr hier sein, ach was, 15.20 Uhr. Machen Sie pünktlich Schluss, dann können Sie hier noch von 15.30 Uhr bis 17.00 Uhr mitarbeiten."
Ich hatte ihm zwar gesagt, dass ich das nicht an jedem Tag tun kann, bin mir aber sicher, dass er davon ausgeht, dass ich doch an jedem Tag komme.
Nun habe ich mir überlegt, dass es nicht geschickt wäre, ihm heute schon zu sagen, dass mir diese Art der Vereinnahmung nicht passt. Schließlich habe ich ihm eine Geschäftspartnerschaft angeboten und mich nicht als Call-Agent bei ihm beworben. Und ich lasse mir auch nicht meine anderen Geschäftsfelder kaputt machen, weil ich mich 24 Stunden täglich für sein Geschäft aufreibe. Er macht auch anderes, weil er Leute hat, die für ihn arbeiten. Ich kann ab nächste Woche ebenfalls Leute haben, also kann ich mich nicht nur aus dem Tagesgeschäft ausklinken, ich muss es sogar, weil ich ansonsten nicht gewährleisten kann, dass mein Geschäft noch lange weiter lebt.
Aber sagen werde ich ihm das nicht, noch nicht. Ich werde das nächste Woche noch durchziehen und ihm beweisen, dass ich auch das Tagesgeschäft beherrsche. Und sobald ich diesen Beweis angetreten habe, klinke ich mich aus.
Natürlich heißt das für mich nun wieder, dass ich genau in der Woche, in der ich dachte, dass es ruhiger würde und ich mich ein wenig sanieren könnte, wieder noch mehr arbeite. Aber danach, danach muss es besser werden.

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